Ein neues Ziel liegt vor uns. Wegen der Krise in der Ukraine und der damit verbundenen Unsicherheit Anfang des Jahres haben wir uns im Verein entschieden, in Zukunft auch Hilfsgüter nach Albanien zu finden.
Gemeinsam mit einem tollen Partner, dem Christlichen Hilfsverein Wismar (CHW), versorgen wir vor allem die notleidenden Menschen in den Bergdörfern von Albanien. Zum großen Teil sind diese Dörfer nur mit dem Geländewagen oder Unimog erreichbar und die Menschen leben in unvorstellbarer Armut. Gerade einmal 15 Euro pro Monat gibt es vom Staat, zu wenig, um zu leben, aber zu viel, um zu sterben.
Ein spannender Hilfstransport lag vor mir. Wochenlang recherchierte ich, sammelte Informationen und fragte bei verschiedensten Hilfewerken an. Doch fast niemand bringt Hilfe nach Albanien, so dass ich kaum Informationen bekam. Mein Ziel war, eine möglichst günstige Route zu finden. Denn die Mautkosten in den verschiedenen Ländern sind recht hoch…
So fuhr ich zuerst über Österreich die Tauernautobahn durch die herrlichen Alpen, dann aber kurz vor dem teuren Karawankentunnel nach Italien. An Udine vorbei nach Triest, hier gings nach Slowenien. Dank EU waren die Grenzen „nicht vorhanden“ oder ganz einfach. Kaum 30km später war ich dann schon in Kroatien, wo ich bei Rijeka das erste Mal die Adria zu sehen bekam. Nun folgte ich bis Maslenica der wunderschönen Küstenstraße 8, die sich lieblich am Meer entlang windet. Herrliche Aussichten, aber ich kam nur langsam voran. Doch dafür sparte ich viel Maut und natürlich genoss ich die schöne Natur in vollen Zügen. Leider begleitete mich meist eine Gewitterfront, so dass aus dem Bad in der Adria nichts wurde.
Immer weiter gen Süden, durch einen schmalen Streifen Bosnien bei Neum, der einzige Meereszugang Bosniens. Ich war gespannt, wie das wird. Verlässt man doch für 5km die EU, um dann gleich wieder in die EU einzureisen. Doch wieder erwarten musste ich keine Zollpapiere machen, ruck zuck war ich jeweils abgefertigt und war wieder in Kroatien. An Dubrovnik vorbei an die Grenze nach Montenegro. Hier wurde mein Carnet TIR bearbeitet, aber alle waren sehr freundlich und insgesamt brauchte die Grenze keine Stunde. Da es schon recht spät am Tag war nahm ich eine kurze Fähre und schaffte es dann am Abend noch bis Podgorica, kurz vor der albanischen Grenze, wo ich an einer Tankstelle übernachtete.
Am Sonntagmorgen machte ich dann ganz neue „Grenzerfahrungen“ in Hani i Hotit. Die montenegrinische Seite verlief recht gut, auf albanischer Seite, eine richtig schöne alte Grenze wurde es dann spannender. Nach einer Weile fand ich den Zoll. Dort wurde ich mit Handschlag begrüßt und mir wurde erklärt, dass sonntags der Computer erst ab 10:00 Uhr arbeiten würde. Ich solle doch solange einen Kaffee trinken gehen. Kurz vor 10 war ich dann wieder am Schalter, freundlich wurde ich darauf hingewiesen, dass es in 5 Minuten so weit sei. Und dann waren innerhalb von 10 Minuten meine Papiere fertig. Das war wirklich eine tolle Erfahrung! (Am liebsten würde ich wegen solch freundlicher Zöllner nur noch nach Albanien fahrenJ)
Nun lag eine lange Fahrt durch Albanien vor mir. Lebhafte, aber recht gut ausgebaute Straßen. Immer Richtung Tirana, der Hauptstadt. Mir fiel auf, dass es quasi keine westlichen Sachen gibt: Weder Lidl oder Aldi, noch Shell oder BP, noch McDonalds oder Burger King. Dafür jede Menge kleine Läden, Märkte, Werkstätten und Restaurants. Wenn nicht viele Menschen recht armselig rumlaufen würden, könnte man meinen, dass hier die Welt noch in Ordnung ist.
Plötzlich befand ich mich in der Innenstadt von Tirana, direkt vor der Oper. Und es kam, was kommen musste: Der nächste Polizist winkte mich zu sich und erklärte mir, dass ich hier ja nicht fahren dürfe. Ich erklärte ihm, dass mir das vollkommen klar wäre und ich hier auch gar nicht fahren will. Doch die Beschilderung in Albanien ist, sagen wir mal, kreativ. Und so erklärte mir der nette Polizist den weiteren Weg nach Pogradec. Kaum hatte ich die Stadt verlassen, wand sich die Straße recht schmal den Berg hinauf. An einer Kreuzung dann die Überraschung: Geradeaus verboten für Lkw über 6m Länge, links verboten für Lkw über 7,5 t. Rechts gab es nichts, umdrehen konnte man auch nicht. So entschied ich mich, links abzubiegen und kam auf eine schöne neue Autobahn, die noch im Bau war. Die eine Richtung war jedoch fertig und ich kam recht zügig nach Elbasan, wo die Autobahn endete. Natürlich stand schon Polizei parat und schimpfte mit mir auf Albanisch. Ich erzählte auf Deutsch, und nach einer Weile merkten wir, dass keiner den anderen versteht und ich durfte fahren. Gegen Abend kam ich dann nach vier Tagen Fahrt bei Pogradec an. Da es dort keinen Zoll gibt, wird dieser an der Grenze Qafe Thane nach Mazedonien gemacht. Hier wurde ich herzlich von Leonardi, dem albanischen Leiter des CHW, begrüßt und gleich zum Essen eingeladen. Über Nacht war ich im Lkw, so ganz traute ich den Wächtern nicht. Und wie erwartet, war der Wachposten nachts auch nur selten besetzt. Am nächsten Tag stellte sich dann heraus, dass die Genehmigung für die zollfreie Einfuhr der Hilfsgüter noch nicht im Ministerium in Tirana unterschrieben war. So hatten wir Zeit und mir wurde Pogradec sowie die Arbeit von Nehemia Gateway gezeigt. Am Abend kam dann Frieder Weinhold, der deutsche Leiter und wir hatten ein gemütliches Abendessen direkt am Ohridsee. Übrigens, der Ohridsee ist der dritt-tiefste See der Welt und es gibt hier den Koran, einen sehr leckeren und seltenen Fisch.
Am Dienstag war die Frau Ministerin nicht im Büro, erst am Donnerstag mittag war die Ministerin bereit, die Genehmigung zu unterschreiben. Und dann ging alles sehr schnell. Es brauchte kaum eine halbe Stunde, und alle Papiere waren fertig und ich konnte zum Lager nach Pogradec fahren. Am Lager standen schon einige Mitarbeiter bereit, so wurde der Lastwagen mit großer Freude zügig ausgeladen. Von einer Nachbarfirma mieteten wir noch einen Gabelstapler, so dass sich der Lkw leerte und das Lager sich füllte. Das Lager ist ein ehemaliges Kühlhaus aus Enver Hodschas Zeiten. Immer wieder fiel der Strom aus, ein paar Kerzen sorgten für die nötige „Beleuchtung“. Dafür kann es der Verein sehr billig mieten…
Am nächsten Tag durfte ich noch eine Verteilaktion in einem Bergdorf begleiten. Vormittags beluden wir den Unimog, den Nissan Patrol und den T4 Syncro mit Kleidung, Lebensmitteln, Schuhen und Waschmittel. Dann ging es auf die lange Fahrt ins Bergdorf. Luftlinie vielleicht 10km, doch wir waren drei Stunden auf schlechten Wegen unterwegs. In diesem Dorf ist die Armut sehr groß. Früher, zu kommunistischen Zeiten, wurde dieses Dorf angelegt mit dem Ziel, hier das Holz für die Möbelfabriken in Pogradec zu schlagen. Nun sind alle Bäume weg und die Menschen leben von dem, was der Garten hergibt. Bei der Verteilaktion bekamen alle 120 Familien gegen Unterschrift ein Paket. Und nur eine Frau ist mir durch bessere Kleidung aufgefallen, die Lehrerin. Apropos Lehrerin: Der CHW hat hier im Dorf gemeinsam mit der Deutschen Botschaft die Schule renoviert. Und damit die Kinder, die in den umliegenden Bergdörfern wohnen, auch etwas lernen, ein kleines Internat eingerichtet.
Die Verteilung lief sehr diszipliniert ab, es gab kein Geschrei oder Gerangel. Obwohl es immer wieder in Strömen regnete, warteten alle in Frieden, bis sie aufgerufen wurden. Auch wenn die Albaner Gefühle nicht so sehr zeigen und recht stolz sind merkte man schon, wie sehr sich die Menschen über die Pakete freuten. Und als ich mir die Kleidung der Leute näher ansah merkte ich, dass es bei einigen höchste Zeit für neue Kleider und Schuhe war.
Am nächsten Morgen ging es dann wieder auf die Rückreise. Und das erste Mal in meinem Leben musste ich auf einer größeren Straße einer Schildkröte ausweichen. Gleiche Strecke, besseres Wetter. So konnte ich doch noch kurz in die kalte Adria und bin dann nach 12 Tagen wieder wohlbehalten zu Hause angekommen.
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Hilfstransport mit Hands-team Einsatz Rumänien April 2014
Matschig, kühl, erfolgreich. So könnte man den diesjährigen Hands-team Einsatz in Rumänien beschreiben. Doch der Reihe nach:
Zu elft waren wir unterwegs. Der Lkw mit Vorsprung, so trafen wir uns Samstag Abends kurz nach der rumänischen Grenze auf einem Lkw-Parkplatz, wo wir auch übernachteten. Vor uns lag eine spannende Zeit: Unser Ziel war, den Lkw voller Hilfsgüter bei verschiedenen DHHN-Projekten abzuladen und dann auf der Boaz-Farm ein kleines Sanitärgebäude zu errichten. Und so machten wir es. Wir brachten zur Suppenküche Calan einige Paletten Lebensmittel, am nächsten Tag dann Nachschub fürs Verteilzentrum in Burgberg. Überall war die Freude über die Hilfsgüter groß, denn ständig kommen arme Menschen vorbei und bitten um Hilfe. Nach einem Besuch im Kinderheim Bazna, wo wir Hilfsgüter und das Geld für die nächste Zeit abgaben, kamen wir am Montag Abend in strömenden Regen endlich bei Rollers auf der Boaz-Farm an. Und wie es auf dem rumänischen Land nun mal so ist, Regen bedeutet Matsch, viel Matsch. Die erste Nach schliefen wir deshalb in den Containern des Lkw.
Am nächsten Tag stellten wir, auf möglichst pfützenfreien Flächen, unsere Zelte auf und richteten die Küche ein. Gleichzeitig hatten wir eine große Planungsbesprechung mit Bernd. Und dann gings los! Material einkaufen. Das ist in Rumänien nicht so einfach. Ich wollte Balken, Bretter und Latten kaufen. Ein rumänischer Mitarbeiter von Bernd erklärte mir den Weg: In dem und dem Dorf nach der Kneipe mit dem roten Dach links… Natürlich hatte der Holzhändler nicht alles gewünschte, aber man kann ja improvisieren.
Währenddessen fingen die anderen an, Fundamente für das Sanitärhäuschen zu graben und die Baustelle einzurichten. Klaus zeichnete einen genauen Bauplan und so konnten wir in den nächsten Tagen die Balkenkonstruktion aufrichten und das Dach drauf machen. Wegen der „Herausforderungen“ beim Einkauf kamen wir leider nicht ganz so schnell vorwärts wie geplant. Parallel dazu baute ein Zweierteam das neue Toilettenhäuschen mit schwedischer Komposttoilettentechnik und Duftabsaugung.
Am Wochenende machten wir zwei Ausflüge. Da das Wetter viel besser geworden war besuchten wir die Burgruine bei Saschiz. Das war echt interessant, doch leider sieht man deutlich, wie die einst stolze Burg immer mehr verfällt. Nach dem „Mittagsvesper“ besichtigten wir dann noch die Kirche. Sie war renoviert und sah von außen wir eine normale Kirche aus, nicht wie eine Kirchenburg. Bei der Führung staunten wir nicht schlecht, als uns gezeigt wurde, dass in Notzeiten die ganze Bevölkerung im Dach der Kirche Zuflucht fand. Im ersten Dachgeschoss und die Männer, oben drüber Frauen und Kinder. Neben der Kirche steht noch ein Vorratsturm, der damals mit einer Brücke in schwindelnder Höhe mit der Kirche verbunden war. Am Ostermontag besuchten wir noch Tirgu Mures und feierten Abends das jüdische Passahfest, was uns alles sehr beeindruckt hat.
Doch nun zurück zur Baustelle. Während wir auf der zukünftigen Hofstelle beschäftigt waren, baute Bernd mit ein paar Männern sein neues Gewächshaus im Dorf auf. Hierzu brauche er auch immer wieder Leute von uns. Und überhaupt, es gab immer wieder Aufgaben nebenher. Zum Beispiel die Impfaktion der Ziegen. Ein Gatter mit ca. 40 ausgewachsenen Ziegen und ca. 40 Zicklein. Ziege für Ziege musste eingefangen werden, geimpft und dann in den Stall bugsiert werden. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Denn das Gatter war am Hang, und der Bodenbelag eine Mischung aus Mist, Lehm, Matsch und Wasser. Eigentlich eher eine tolle Skipiste. Wir alle waren von Dömes vollem Einsatz beim Ziegenfangen begeistert!
Während die einen dann auf das Sanitärhäuschen das Dach montierten, hatten die Damen der Gruppe parallel dazu das Projekt „Wohnhaus renovieren“. Die Wände, die wir letztes Jahr mit Lehmputz repariert hatten, mit Kalkfarbe streichen. Boden abschleifen, ausbessern und einölen.
Langsam wurde die Zeit eng und so blieben wir Abends immer länger auf der Baustelle. Innen Dampfsperre anbringen und verkleben, Fenster und Tür einbauen. Die Wände verkleideten wir innen mit Triplexplatten, außen wurde die Hütte parallel dazu mit Holz verschalt. Stromkabel ziehen, Abwasser, Frischwasser, Waschbecken, Dusche. Alles viel Arbeit, die man nachher nicht mehr sieht. Aber es war schön zu sehen, wie sich jeder mit seinen Gaben eingebracht hat und viel dazu gelernt hat.
Am Freitag musste ich dann mit dem Lkw die Rückreise antreten. Die Gruppe blieb noch einen Tag und wollte noch so viel wie möglich fertig kriegen. Und wir haben viel geschafft, jetzt muss nur noch der Boiler und das Hauswasserwerk angeschlossen werden, der Linoleumboden verlegt und der Strom angeschlossen werden. Dort, wo vorher ein alter Weinstock stand, steht nun ein kleines Sanitärhäuschen.
Dankbar für alle Bewahrung kam die Gruppe dann Samstag Nacht, der Lkw Sonntag Abend wieder daheim an. Uns hat es echt begeistert, wie viel man in knapp zwei Wochen doch schaffen kann, wenn alle motiviert mit anpacken! Auch dieser Einsatz hat den Horizont von uns allen wieder erweitert. Wir kommen wieder!
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Hilfsgütertransport Uschgorod / Ukraine Mai 2014
Vor einigen Wochen hatte ich mal „testweise“ Transportpapiere an Slawik, dem Leiter des Jugendhauses, geschickt. Zur Zeit ist ja die Übergangsregierung in der Ukraine im Amt, und diese ist sehr mit den Abspaltungstendenzen in der Ostukraine beschäftigt. So ging ich eigentlich nicht davon aus, dass dieser Transport genehmigt, bzw. schnell genehmigt werden würde.
Doch so kann man sich täuschen, innerhalb einiger Tage war die Genehmigung da und so stand dem Transport zum Jugendhaus nichts mehr im Wege. Außer vielleicht die Reisewarnung für die Ukraine vom Auswärtigen Amt. Aber das Jugendhaus ist gerade mal 20km hinter der ukrainisch-ungarischen Grenze, und so hatte ich absolut keine Sorgen. Auch die Leute vor Ort bestätigten mir, dass es absolut kein Problem sei.
So machte ich mich also auf die Reise, problemlos durch Deutschland und Österreich. Es wurde immer wärmer, und eigentlich gibt es von der Fahrt nicht viel zu berichten, wäre da die Lkw-Kontrolle in Ungarn nicht gewesen. Man muss wissen, man kann sich als Lkw-Fahrer eigentlich fast nicht an alle Regeln halten, da sie sich zum Teil wiedersprechen… Und solche Kontrollbeamte finden immer was, wenn sie denn wollen. Entsprechend mulmig war mir zu Mute, als der Polizist mich auf den Parkplatz winkte. Dann kam ein etwas älterer Beamt zu mir. Nach einer freundlichen Begrüßung fragte er, wohin ich denn wolle. Und Ukraine und Hilfstransport beeindruckten in schon etwas so dass er dann meinte, wir machen nur die Statistik. Ich wusste nicht genau, was er meinte. Nach dem er dann wieder kam und meinte, ich könne jetzt fahren, wars mir klar. Er musste ja seine „Buchführung“ machen, kontrollierte bei mir aber gar nichts…
Am Dienstagabend erreichte ich dann die ukrainische Grenze. Hier war sehr wenig los, und alles lief korrekt. Auf der ukrainischen Seite erwartete mich Slawik und gemeinsam machten wir dort alle Papiere. Es sind weniger Stempel geworden, die man braucht. SMAP ist nicht mehr, das macht er Zoll mit, die Ärzte und Ekologia fallen auch weg, nur noch Deklaration, Radiologie und Zoll waren nötig. Das lief alles seinen „gemütlichen“, aber problemlosen Gang und so konnten wir am späten Abend den Lkw noch zum Zollhof in Uschgorod bringen.
Hier wurden am nächsten Morgen in Windeseile die Papiere fertig gemacht, wir konnten schon um 10:30 zum Jugendhaus fahren und anfangen mit abladen. Klasse! Zwar unter Aufsicht eines Zöllners, aber das ist ja kein Problem. Die Jungs vom Jugendhaus, viele sind neu, haben mit Feuereifer den Lkw abgeladen. Slawik und Viktor, aber auch die Jungs, haben sich sehr über die Hilfsgüter gefreut. Sie erzählten, dass sie immer mehr Anfragen bekommen und die Not immer Größer wird. Die Inflation ist groß, inzwischen bekommt man für einen Euro schon 15 Grivnia, früher waren es immer ca. 10 Grivnia…
Man berichtet mir, dass die Leute sehr gespannt seien, wie es in der Ukraine weitergeht und sehr viele auch große Angst haben. Die Kirchen sind voll und Leute aller Konfessionen kommen zusammen und beten für Frieden. Es wird gemunkelt, dass die Separatisten vor allem aus Russland eingeschleuste Männer sind, die Unruhe bringen sollen…
Nach einem guten Mittagessen machte ich mich dann schon wieder auf die Heimreise. Die Grenze ging so lala… Ein Beamte, der überhaupt keine Lust hatte und dann noch 1,20€ für die Benutzung der Straße von mir wollte (Das Geld ist ja nicht das Problem, aber es geht ums Prinzip. Hilfstransporte sind von der Gebühr befreit, und wenn man weiter ins Land fährt, wird es schnell mehr). Nach einer viertel Stunde Stillstand erklärte ich ihm folgendes: Sie wollen ja gerne von der Nato Hilfe, ich bringe jetzt schon Hilfe, und wenn sie mit der Nato so umgehen wie mit mir wird das wohl nix. Ich weiß nicht, was er verstanden hat, aber es hat auf jeden Fall geholfen! J
Am späten Nachmittag konnte ich nach Ungarn einreisen und brauchte dann noch zwei Tage für eine problemlose Heimreise. Naja, bis auf den Stau vor Stuttgart…
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