Bericht vom DHHN HANDS-team Einsatz Bozed Rumänien 2013

Nach einem heißen Tag geht gerade die Sonne unter, als sich kurz nach der rumänischen Grenze der DHHN Lkw voller Hilfsgüter und zwei Kleinbusse mit jungen Leuten treffen. Wir befinden uns auf einem heruntergekommenen Lkw-Parkplatz, wo wir die Nacht verbringen werden. Wir, das H.A.N.D.S-team, werden in den nächste zwei Wochen Hilfsgüter verteilen und in Rumänien ganz praktisch anpacken und helfen.

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[singlepic id=394 w=600 h=240 float=] …fröhliches Abladen der Hilfsgüter bei der Suppenküche.

Am nächsten Tag ist die erste Station die Suppenküche von Angelika und Matthias bei Calan. Hier laden wir ein paar tausend Kilogramm Lebensmittel und Waschmittel ab. Mühsam Paket für Paket von Hand, doch in der Kette kommt viel Spaß auf. Und bei Angelika und Matthias leuchten die Augen, sie freuen sich, dass sie wieder Nachschub haben um den ärmsten der Armen Hilfe zu bringen.

[singlepic id=397 w=600 h=240 float=] …und im Verteilzentrum.

Weiter geht’s, nächstes Ziel ist das DHHN-Verteilzentrum in Burgberg. Bei strahlendem Sonnenschein laden wir den kompletten Lkw und einen Teil des Anhängers aus. Susanne und Tenni freuen sich, dass sich die Scheune mit Hilfsgütern füllt. So können sie wieder dringend benötigte Hilfsgüter an die Bedürftigen weitergeben.

Bei einem kräftigen und leckeren Mittagessen erzählt uns Susanne aus der Geschichte ihrer Familie, sie sind Siebenbürger Sachsen und wie es den Menschen in Rumänien heutzutage geht. Sie bereichtet, dass immer wieder Menschen an ihrem Hoftor klopfen und um Hilfe bitten. Für Susanne und Tenni ist es eine große Herausforderung zu entscheiden, wer Hilfe bekommt. Da gibt es die einen, die wirklich Not leiden und nicht daraus herauskommen, und die anderen, die alles versaufen. Aber was kann ein kleines Kind dafür, wenn der Vater das geringe Einkommen vertrinkt? Wir wünschen Susanne und all den anderen Menschen, die solche Fragen entscheiden müssen, viel Weisheit!

Nach einem Spaziergang durchs Dorf geht’s weiter zum DHHN-Kinderheim nach Bazna. Auch hier laden wir Hilfsgüter ab und genießen mit Melonen die Zeit mit den Kindern. Die Begeisterung ist auf beiden Seiten groß!

[singlepic id=398 w=600 h=240 float=] …am Kinderheim.

Spät abends kommen wir dann in Bozed an. Hier werden wir die nächsten zwei Wochen tatkräftig helfen. Nach einer Nacht unter dem Sternenhimmel richten wir am nächsten Morgen erst mal unser Lager ein, Zelte aufbauen, Küche einrichten, Dusche bauen.

Am Nachmittag geht’s dann los. In den zwei Wochen haben wir verschiedene Projekte, durch die wir Bernd und Fränzi helfen:

  • Wir pflücken die Aronia-Beeren und hacken danach die ganze Plantage, die wir letztes Jahr eingezäunt hatten.

[singlepic id=401 w=600 h=240 float=] …Aronia Beeren sind schwarz….

  • In zwei Gebäuden renovieren wir die Innenräume, ganz klassisch rumänisch. Zuerst sind wir in brütender Hitze in die Lehmgrube, die ganz vertrocknet ist. Mit Pickel und Hacke mussten wir den Lehm abschlagen, eine richtig anstrengende Arbeit. Danach den Lehm mit Wasser stampfen. In den Räumen haben wir zum Teil den alten Putz komplett, zum Teil nur die losen Stellen entfernt. Und dann alles schön ordentlich mit Lehm wieder verputzt. Das hatte vorher noch niemand von uns gemacht, aber das Ergebnis ist echt schön geworden und die jungen Leute sind berechtigt stolz darauf.

[singlepic id=408 w=600 h=240 float=] …Lehmputz auftragen.

  • Im Wohnhaus von Rollers haben wir die Decke isoliert, mit Strohballen. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Hoffentlich haben es die Rollers dann diesen Winter wärmer…

[singlepic id=407 w=600 h=240 float=] …isolieren mit Strohballen.

  • Durch eine verwilderte Hecke mussten wir einen Zaun ziehen, also erst mal ein Schneise mit Motorsäge und Baumschere schlagen.  Danach fuhren wir in den Wald um Bäume zu fällen und daraus Zaunpfosten machen. Als nächstes dann  Löcher graben und einen ordentlichen Zaun aufbauen.

[singlepic id=412 w=600 h=240 float=] …Projekt Zaunbau.

  • In der zweiten Woche hatten wir nachmittags für die Kinder von Bozed ein tolles Kinderprogramm, die Kinder waren begeistert und mit viel Spass dabei. Viele Kinder kannten wir vom letzten Jahr. Neben lustigen Spielen, Bastelarbeiten und fröhlichem Singen lernten die Kinder auch den Psalm 23 auswendig.

[singlepic id=410 w=600 h=240 float=] …viel Freude beim Kinderprogramm.

  • Und dann noch all die kleinen Aufgaben: Jeden Morgen um sechs Ziegen Melken und auf die Weide bringen, für Rollers ein neues Bett bauen, das Plumpsklo leeren, beim Traktor das reparierte Getriebe einbauen, die Hofeinfahrt richten, ein Hoftor reparieren…

Eine wirklich ausgefüllte Zeit! Am Wochenende hatten wir einen schönen Ausflug, haben Schäßburg besichtigt. Etwas Kultur muss sein. J

Wir haben uns voll gefreut, dass wir auch ganz in der Nähe einen See entdeckt haben, mit „Sprungturm“. Wir waren fast jeden Abend dort um uns abzukühlen uns zu waschen…

Eine besondere Herausforderung war ein Virus, fast jeden hat es mal erwischt. Ein Tag „Magen-Darm“, danach war wieder alles gut.

Insgesamt blicken wir auf einen guten und effektiven Einsatz zurück. Wir freuen uns, dass wir so viel praktisch helfen konnten.

Hilfsgütertransport Moldawien Juli 2013

Hilfstransport nach Moldawien, ins Armenhaus Europas. Gemeinsam mit tausenden anderen Menschen dachte ich, besonders schlau zu sein und startete schon am Donnerstag, um nicht am Freitag oder Samstag in den Ferienstau zu kommen. Tja, nix war’s… Stundenlang konnte ich mir die Autobahn mal ganz genau anschauen. J

Am nächsten Tag in Wien dann nochmals ein Megastau, ich erreichte dann einiges später als geplant die ungarische Grenze. Hier gibt es jetzt leider auch eine neue Maut, die kilometerabhängig ist. Rund 100€ für einmal durch Ungarn fahren. (Übrigens, ein Transport nach Moldawien hin und zurück kostet alleine 570€ Maut!) Diese Mau muss man an solchen Terminals buchen. Dort gibt man Start und Ziel an, der Computer beschließt dann, wie man fahren muss und wie viel das kostet. Allerdings ging schon mal gleich das erste Terminal gar nicht. Nach einigem probieren zusammen mit anderen Fahrern fuhr ich „illegal, weil ohne gültiges Ticket“, zum nächsten Rasthof. Auch hier war das Gerät abgestürzt. Ein Polizist, der gerade dort war, meinte, ich solle doch über die Autobahn zum Rasthof auf der anderen Seite…. Mach ich nicht, mir zu gefährlich, wieder illegal weiter. Am nächsten hats dann funktioniert, ich darf für 100€ Ungarn durchqueren und habe dafür sogar genau zwei Tage Zeit!

In großer Hitze erreiche ich am nächsten Tag die rumänische Grenze, problemlos komme ich rüber. EU sei Dank! Über Cluj und Sibiu komme ich spät abends bei den Fackelträgern an, übernachte dort und räume den Palettenkasten aus. Hier hatte ich zahlreiche Pakete für sie dabei. Weiter gings dann in flimmernder Hitze über die Karpaten zur moldawischen Grenze, die ich abends erreichte.

[singlepic id=368 w=600 h=240 float=] …in der Schlange nach Moldawien.

Ganz gemächlich geht alles seinen Lauf. Doch der moldawische Zöllner ist neugierig. Im reicht die Ladeliste nicht aus, ich muss den Lkw röntgen lassen. Gut, wieder mindestens eine Stunde Beschäftigung…. Nachdem der Scanner über den Lkw gefahren ist, braucht es normal ein paar Minuten, und man bekommt seine Papiere. Doch nicht so heute. Seit Jahren bin ich schon sehr neugierig, was die da wohl alles erkennen. Und heute ist der große Tag! Die Tür geht auf, und ich soll reinkommen. Auf den Bildschirm erkennt man verschwommen völlig undeutlich den Lkw und die Silhouetten der Ladung. Ich soll ihnen erklären, was auf der Liste was im Lkw sein könnte… Ich muss fast loslachen, weil die Beamten das so völlig ernst durchziehen und eigentlich gar nichts erkennen…

Morgens um drei bin ich dann mit der Grenze fertig und darf einreisen. Da man in Moldawien nicht so ohne weiteres übernachten kann, muss ich noch die zwei Stunden bis Chişinău fahren, was ich nur sehr ungern mache. Aber im Morgengrauen komme ich dort sicher an und kann noch bis 7:00 Uhr schlafen, dann geht’s es schon zum Zoll.

[singlepic id=359 w=600 h=370 float=] …unterwegs in Moldawien.

Hier treffe ich einen anderen Hilfstransport von der Oase, die schon seit 1,5 Tagen dastehen. „Das kann ja lustig werden….“, denke ich. Doch am frühen Nachmittag kommt Sergei zurück und erklärt mir, dass jetzt noch Ladungskontrolle ist und dann sind wir fertig. Er wirkt etwas angespannt. Die Kontrolle verläuft ganz gut, jede Zöllnerin findet etwas Passendes… Und schon sind mir fertig.

Hinterher erzählt mir Sergei, dass heute alle Hilfstransporte ganz genau geprüft werden sollen. Eigentlich war der Auftrag der Zöllner, alles komplett auszuladen. Denn wie es leider oft vorkommt, gibt es Firmen, die als Hilfsgüter getarnt irgendwelche Sachen einführen.

Am frühen Abend, als es etwas kühler wird, laden wir den Lkw ab. Ganz easy mit Gabelstapler. Das ist das tolle an unserem Partner in Moldawien: Eine super Organisation. Zentral werden die Hilfstransporte in Chişinău verzollt und abgeladen. Dann werden die Güter im ganzen Land verteilt. An Suppenküchen, Kinderheime, Altenheime und an die Ärmsten der Armen.

[singlepic id=370 w=600 h=240 float=] …beim Abladen.

Am nächsten Morgen mache ich mich auf die Heimreise und besuche unterwegs noch Viktor, einen beeindruckenden Mann, der sich völlig für die Hilfe an Menschen in Not investiert. Hier ein Bericht von dem, was ich dort erlebt und gesehen habe.

[singlepic id=354 w=600 h=240 float=] …eine blinde Frau, die die unsäglichem Elend lebte.

Am späten Nachmittag komme ich zur Grenze und erlebe endlich mal wieder eine tolle Abfertigung. Nach 80 Minuten bin ich wieder in der EU. In brütender Hitze geht es immer gen Westen. Ich treffe mich noch mit Bernd, um ein paar Details zum Hilfseinsatz nächste Woche zu besprechen und weiter geht’s. Ohne Stau und Probleme, dafür mit dem niedrigsten je dagewesen Verbrauch komme ich nach ein paar Tagen wieder daheim an. Und das trotz extremer Hitze und Klimaanlage…

Weitere Bilder: [aio_button align=“none“ animation=“none“ color=“gray“ size=“small“ icon=“none“ text=“Bilder“ url=“https://www.dhhn.de/blog/bilder-videos/bilder-vom-sommerhilfstransport-nach-moldawien/“]

Ein kräftiger Schlag an meine Hand, das Lenkrad wars. Ich steige aus, der Lkw steht in einer Öllache. Nachts um drei. Mitten im Zollhof. Was tun? Klar, erst mal die Papiere beim Zoll fertig machen. –

Ich hatte eine gute Reise in den Osten, erste Übernachtung bei lieben Freunden bei Dresden, dann frisch gestärkt weiter. Beim Dresdner Kreuz war dann ein verwirrendes Umleitungsschild, und so bin ich einen großen Umweg über Forst nach Polen gefahren. In Polen waren dann die ersten Kilometer vermutlich noch original Autobahn aus dem dritten Reich, eine Katastrophe! Übernachtung bei einem guten BP Rasthof, am nächsten Tag weiter bis zur polnisch-weißrussischen Grenze bei Brest. Die ganze Zeit über herrliches Wetter! An der Grenze, ich kam um 16 Uhr an, fast kein Rückstau. In recht guter Zeit die Abfertigung auf polnischer Seite erledigt.

[singlepic id=335 w=600 h=370 float=] …Schlange im Niemandsland.

Dann gings ans warten im Niemandsland. Immer wieder mal eine Lkw-Länge vorwärts. Um 21:00 bin ich dann endlich bei der Vorkontrolle von Belarus. Dann auf den Parkplatz und der Spaß in der großen Schalterhalle geht los. Letztes Mal hatte ich mir die Reihenfolge der Schalter aufgeschrieben, und so läuft alles wie am Schnürchen, Spedition, Strassengedöns, Doktor Veterinär, Doktor Vito, dann zurück zur Spedition, dann zum Zoll. Hier kommt’s ins Stocken. Um 23:00 soll ich den Lkw röntgen lassen. Um 24:00 ist das erledigt. Aber ich soll noch an die Rampe fahren, und dort alle Kleiderpakete ausladen. Ich glaub, es geht los und machte den Zöllner unmissverständlich klar, dass ich nicht mitten in der Nacht hier meinen Lkw auslade. Sie können ja mit nach Minsk kommen, da laden wir eh ab… Der Zöllner bringt dann Arbeiter, dich fürs abladen bezahlen soll. Ich glaub, es geht los. Ich erkläre nochmal, dass die Ladung in Minsk eh abgeladen wird… Wir einigen uns darauf, 10 Pakete abzuladen. Die schneiden wir kurz auf, er schaut nicht mal richtig rein und ich kann wieder einladen. Man muss nicht alles verstehen…

Ich fahre zurück zum Parkplatz. Hier platzt beim Lenken der Schlauch der Servolenkung… Das Lenken wird extrem schwer. Aber zuerst noch die Papiere fertig machen. Um 4 Uhr weißrussische Zeit verlass ich mit ganzem Körpereinsatz am Lenkrad den Zollhof und übernachte direkt nach dem Schlagbaum, übrigens auch ein russisches Wort, am Straßenrand. Es wird gerade schon hell…

Am Morgen dann erst mal mit Matthias in Deutschland telefoniert, er gab mir die Nummer von einem Mercedes-Service in Brest,  also da, wo ich jetzt war und die Teilenummer für den Schlauch. Ich bin dann zu einem russischen Lkw-Fahrer gelaufen, hab ihn zu meinem Lkw geholt, im das Problem gezeigt und die Telefonnummer und Teilenummer dazu. Er hats dann geschnallt und für mich dort angerufen. Allerdings wäre das Ersatzteil erst in sieben Tagen da…

[singlepic id=339 w=600 h=370 float=] …Reparatur am Strassenrand

Also Plan B. Nochmal mit Matthias telefoniert, wie weit ich denn maximal fahren dürfe, ohne dass etwas weiteres kaputt geht: 3km. Das ist nicht viel. Nach 1,5km sah ich rechts über dem Feld neben der Autobahn eine Werkstatt. Warnblinker rein, hingelaufen, Mechaniker über Feld zum Lkw mitgenommen. Und, er kanns richten! Gemeinsam bauen wir das Teil aus. Dann meint er, ich soll schlafen, er kommt in ein paar Stunden wieder. (Er musste den Hochdruckschlauch, 175bar, extra anfertigen lassen.) Mittags kam er dann wieder, inklusive frischen Öl und ruck zuck war der Lkw wieder fit!

So, ich könnte jetzt total ärgerlich sein, dass das passiert ist. War ich auch kurz, aber dann wurde ich dankbar. Der Schlauch ist erst geplatzt, als ich mit dem Lkw nicht mehr indem chaotischen Zollhof rumrangieren musste! Was wäre gewesen, wenn der Schlauch vor dem Röntgen oder so geplatzt wäre? Perfektes Timing!

An diesem Tag hatte es genau 25 Grad, also durfte ich weiter gen Minsk fahren. (Über 25 Grad herrscht Fahrverbot für Lkw). Mit einem schönen Badestopp an einem See kam ich abends in Minsk an. Ich traf mich mit Swetlana und Oleg, sie fuhren mit voraus zum Zollamt. Zu einem anderen als sonst. Ich sagte ihnen zwar, dass sie drauf achten sollen, wo Lkw Verbot ist. Aber es ging mitten durch die Stadt, durchs Regierungsviertel und all die Prachtstraßen entlang.

[singlepic id=343 w=600 h=370 float=] …in Minsk.

Am Zoll angekommen, traute ich meinen Augen nicht: Ein runtergekommener Hinterhof mitten in der Stadt, ich war der einzige Lkw dort. Toilette, reden wir von was anderem… Ich bin dann noch etwas in die Stadt spaziert auf der Suche nach ner Pizzeria oder so, aber es gab leider nur Kneipen. Dafür gabs dann zurück im Lkw Cornflakes mit frischen Heidelbeeren auf Joghurt. Übrigens, die Heidelbeeren habe ich auf dem Pannenstreifen der Autobahn gekauft, da stehen immer wieder meist ältere Frauen und verkaufen, was der Wald und Garten hergibt. Ihr solltet mal die strahlenden Augen sehen, wenn ich ihnen nach dem Bezahlen noch eine Tafel Schokolade schenke…

[singlepic id=344 w=600 h=370 float=] …am Zollamt.

Am nächsten Morgen, gings los mit dem Zoll. Gleich beim zweiten Büro wurde ich zurück in den Lkw geschickt, ich solle warten. Ich fragte, wie lange, 2,3,4 oder 5 Stunden? Nein, eine halbe! Ich nutze noch das etwas sauberere WC der Zöllner und ging zum Fruchtstücken in den Lkw. Noch bevor ich fertig war kam die Zöllnerin, Plomben ab machen, alles fertig! Unglaublich!

Dann wieder quer durch die Stadt zum Invalidenverein. Diesmal fuhr Aleksandr voraus, ein Lkw-Fahrer. Tip top, nur korrekte Straßen. J Das Büro und Lager des Invalidenvereins ist in einem Wohnblock. Die Polizei musste erst einige parkenden Autos wegschicken, eh ich hinfahren konnte. Gemeinsam mit den Männern vom Rehazentrum luden wir den Lkw ab. Olga vom Invalidenverein erzählte mir, dass sie über 2000 Invaliden direkt helfen. Menschen, die sonst nur auf sich alleine angewiesen wären uns sonst keine Hilfe bekämen. Kiste für Kiste füllten sich die Räume, bis am Ende fast nichts mehr reinpasste und in jeder Ecke Stapel mit Hilfsgütern standen. Olga und ihre Mitarbeiter waren von Herzen für die Hilfsgüter dankbar, die sie nun weitergeben dürfen. Sie lassen jeden Spender und Unterstützer von DHHN herzlich Grüßen!

[singlepic id=348 w=600 h=370 float=] …beim Abladen.

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Am gleichen Nachmittag machte ich mich wieder auf die Heimreise. Über Litauen, da man dort mit vollem Tank einreisen darf. Das lohnt sich, kostet hier der Diesel doch unter 75 Eurocent pro Liter. An der Grenze dann ein Kilometerlanger Rückstau. Ich natürlich vorbei, bis ganz nach vorn. Doch dort stehen diesmal zwei Zöllnerinnen. Das ist oft schwieriger. So auch heute: Ich muss zurück! Alles diskutieren half nix, zurück! Na gut, umgedreht, zurückgefahren. Aber nur 200m. Dann konnte ich wieder umdrehen und in eine Lücke in der Schlange. Nach 15 Minuten war ich wieder bei den Damen, ihr hättet deren Gesichter sehen sollen.

[singlepic id=353 w=600 h=370 float=] …an der Grenze.

Die Grenze ging ganz gut, nach drei Stunden war ich durch und freute mich, wieder in der EU zu sein. Auf einem teuren und schlechten Parkplatz mit dreckigem WC verbrachte ich die Nacht. Am nächsten Tag dann quer durch Litauen, eine schöne Pause an einem See, und weiter nach Polen bis kurz vor Warschau.

In Österreich durfte ich noch Lebensmittel abholen, so ging die Tour von Polen nach Tschechien, welches ich am Sonntag erreichte. Nach meinen Informationen war dort aber von 13-22 Uhr auf den großen Straßen Fahrverbot. Also ab 13:00 nur noch auf kleinen Straßen unterwegs, landschaftlich herrlich aber sehr anstrengend. Abends kam ich dann, ca. zwei Stunden vor der österreichischen Grenze, auf die große Straße. Plan war, hier an der nächsten Tankstelle mit Parkplatz zu übernachten. Gab es aber nicht. So fuhr ich noch weiter in die nächste größere Stadt und kam gerade an einer Polizeikontrolle vorbei. Die waren zum Glück mit einem anderen Lkw beschäftigt. J

Hier gab es einen großen, unbewachten Lkw-Parkplatz, wo ich die Zeit bis 22:00 Uhr verbrachte. Zum Übernachten wars mir nicht geheuer. Um kurz vor 22Uhr gings dann weiter, ich wollte noch über die österreichische Grenze. Plötzlich Blaulicht hinter mir, welches mich dann überholt. Vor mir macht er es aus, und fährt dann rechts ran. Unsicher fahr ich weiter, da er nicht mal mit der Hand gewunken hat oder so. Im Spiegel sehe ich, wie die Scheinwerfer des Polizeiautos mir folgen. Dann geht wieder das Blaulicht an, ich werde wieder überholt und zum Anhalten aufgefordert. Kontrolle! Ladung: nicht vorhanden. Tachoscheibe: Ich erkläre, dass ich als Hilfstransport ja von der Lenkzeitregelung ausgenommen bin und deshalb ihm keine Scheibe zeigen möchte (sonst gäb es wohl Ärger wegen Sonntagsfahrverbot). Alles in einem recht freundlichen Klima. Er akzeptiert das, ich muss ihm noch nachweisen, dass wir den Lkw nur für Hilfstransporte nutzen… (Wahrscheinlich war das der gleiche Polizist, der mich bei der vorherigen Kontrolle nicht anhalten konnte)

Ich kam dann bei starkem Regen noch bis Österreich und übernachtete dort auf einem Parkplatz am Straßenrand. Am nächsten Tag habe ich dann die Lebensmittel abgeholt und die Fahrzeit hat sogar noch bis nach Hause gereicht. Müde und dankbar kam ich wieder daheim an.

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